Beiträge getaggt mit Evaluation

Das erste Präsenztreffen im SoSe 2013

Das Sommersemester 2013 hat begonnen und damit auch das Blended-Learning-Tutorium zur Vorlesung „Medienpädagogik“ von Prof. Dr. Sandra Fleischer.

Für uns Tutoren – Julia Böhm, Rebekka Haubold und Karsten Köhler – eine Herausforderung, auf die wir uns freuen. Für dieses Jahr haben wir (wieder einmal), entlang der Strömungen der Medienpädagogik, die Vertiefungsgebiete: normative, bildungstechnologische und handlungsorientierte Medienpädagogik gewählt.

In der Vertiefungsgruppe Normative Medienpädagogik geht es zunächst darum, einen Einblick in die Geschichte der Medienpädagogik insgesamt sowie vertiefend in die Bewahrpädagogik zu bekommen. In Kleingruppen werden dafür Prinzipien des bewahrpädagogischen Ansatzes herausgearbeitet. Weiterführend werden diese auf aktuelle medienpädagogische Projekte angewendet und in einer Analyse  des Projektes kritisch diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt des Vertiefungsgebietes ist der Jugendmedienschutz. Im Verlauf des Semesters werden sowohl  Fakten zum Jugendmedienschutz in Deutschland erarbeitet als auch, (normative) pädagogische Prinzipien innerhalb des Jugendmedienschutz betrachtet.

Das Vertiefungsgebiet der Bildungstechnologischen Medienpädagogik beschäftigt sich zunächst eingehender mit der Vergangenheit und der Entstehung dieser Richtung, bevor sich durch Eigenrecherche mit der gegenwärtigen Diskussion auseinandergesetzt und eigene Thesen gebildet werden soll. Anschließend werden die Studenten mehr über die Vor- und Nachteile von E-Learning erfahren und ihr Wissen auf ausgewählte Projekte anwenden um diese nach ihren eigen erstellten Kriterien bewerten und beurteilen zu können.

Im Vertiefungsgebiet der Handlungsorientierten Medienpädagogik geht es darum, zunächst die Grundlagen aktiver Medienarbeit zu erarbeiten. Basierend darauf kann eine Checkliste erstellt werden, mit der die Studierenden Projekte aktiver Medienarbeit kritisch prüfen können. Abschließend werden in diesem Vertiefungsgebiet Verbesserungsvorschläge für diese Projekte erarbeitet.

Diese drei Vertiefungsgebiete standen den Teilnehmern zur Auswahl und werden fünf Wochen lang bearbeitet. Dazu gehört es, wie jedes Jahr, dass die anderen Gebiete in einer zweiwöchigen Bearbeitungszeit als Basisgebiete absolviert werden.

Nachdem wir das Tutorium in der Vorlesung vorgestellt hatten, folgte das erste Präsenztreffen.

Der Andrang ist dieses Jahr geringer als in den Vorjahren: Etwas mehr als 30 Studierende haben sich angemeldet. Mehr wären es vermutlich, wenn sich die Präsenztreffen nicht mit einer Vorlesung aus dem Bereich „Empirische Kommunikations- und Medienforschung überschneiden würden. Unsere Motivation und die der Teilnehmenden mindert dies jedoch nicht.

Nun zum Ablauf des ersten Präsenztreffens:

Vor der eigentlichen Arbeit steht ein kurzes Kennenlernen. Von Rebekka kam die Idee, dass sich die Studierenden nach Vornamen, dann nach Stadtteil und letztendlich nach Erfahrungen im E-Learning im Raum sortieren. Trotz Morgenmüdigkeit und einiger geschockter Gesichter beim Wort „Kennenlernspiel“ lockert dieses Spiel den Tag und die Gruppe auf.

Es folgt das Organisatorische: Wir erläutern den zeitlichen Ablauf des Tutoriums und der einzelnen Vertiefungsgebiete. Die Suche nach einem neuen Termin für das letzte Präsenztreffen ist nur bedingt erfolgreich und am Ende bleiben wir beim ursprünglich angedachten – trotz der zeitlichen Überschneidung mit der Empirie-Vorlesung.

Wie auch in den vergangenen Jahren schon geschehen, werten wir die Erwartungen der Teilnehmenden aus. Diese hatten im Vorfeld des ersten Präsenztreffens einen Erwartungsbogen ausgefüllt und auf moodle2 hochgeladen. Häufig genannte Erwartungen waren, dass die Studierenden ihr medienpädagogisches Wissen vertiefen können, Einblicke in die medienpädagogische Praxis erlangen und dass Inhalte der Vorlesung „Medienpädagogik“ wiederholt oder zur Diskussion gestellt werden. Bei diesem letzten Punkt stellen wir klar, dass das Tutorium die Vorlesung zwar begleitet, inhaltlich aber nur lose an sie angebunden ist. Dies ist dadurch bedingt, dass der zwischenzeitliche Wechsel von Prof. Dr. Sandra Fleischer nach Leipzig – aus unserer Perspektive, die wir das Tutorium planen – sehr spät feststand. Um diese Erwartung dennoch nicht zu enttäuschen, haben wir ein Forum zur Vorlesung eingerichtet, in dem wir den Studierenden helfen, so gut es geht, und in dem sich auch die Studierenden selbst helfen und diskutieren können. Gegebenenfalls leiten wir auch Fragen an Prof. Dr. Sandra Fleischer weiter.

Als Gefahr nannten die Studierenden im Erwartungsbogen unter anderem Gruppenarbeitsprobleme – ein Punkt, den wir im Vorhinein bedacht haben und dem wir mit sogenannten Gruppenkodizes vorbeugen möchten, weiter unten dazu mehr.

Auf die Frage im Erwartungsbogen, wobei technische Hilfe benötigt werde, antworteten einige Studierende, sie bräuchten Hilfe beim Erstellen von Wikis. Vorbereitet war auch diese Einführung schon, da Wikis in mehreren unserer Aufgaben vorkommen. Julia erklärt an Beispielen aus der Medienpädagogik die Funktionsweise des Wikis. Dass die Studierenden hier alles verstehen, zeigt sich später bei den bereits erwähnten Gruppenkodizes, die in Wiki-Form festgehalten werden.

Da moodle2 für Neulinge wie eine wenig attraktive Alternative zu einer Facebook-Gruppe, einer Skype-Konversation und einer gemeinsamen Dropbox scheint, erklärt Karsten explizit, warum die Arbeit auf moodle2 wichtig ist.

  • „Wir können euch nur helfen, wenn wir sehen, was ihr macht.“
  • „In moodle2 ist (durch die hierarchischen Antworten) eine strukturiertere Diskussion möglich, als in sozialen Online-Netzwerken.“

Im Anschluss daran geht es in die Vertiefungsgebiete, in denen je noch einmal der genaue Zeitplan vorgestellt wird und sich Gruppen zusammenfinden, die im Laufe des Semesters bestimmte Projekte analysieren werden. Nach dieser Gruppenbildung kommt der erwähnte Gruppenkodex zum Einsatz: Anhand von eigenen Stärken und Schwächen sowie Fallbeispielen zu Negativ-Erfahrungen aus Gruppenarbeiten legen die einzelnen Gruppen fest, wie sie im Verlauf des Tutoriums miteinander arbeiten, welche Erwartungen sie aneinander haben und wie sie mit Problemen umgehen werden. Eines der Negativbeispiele, das als Denkanstoß dienen sollte, war:

„Anna ist fleißig und setzt sich sobald an die Aufgaben, wie sie kann und beantwortet die ersten Fragen im Wiki. Sie ist jedoch genervt, weil sie das Gefühl hat, dass sie die ganze Arbeit allein macht und ihre Gruppenmitglieder Berta, Christian und Dennis immer nur ihre Punkte ergänzen oder kritisieren. Außerdem hat sie am Wochenende kein Internet und kann deshalb die späten Einträge ihrer Gruppenmitglieder nicht lesen. Dennis nervt sie am meisten, weil er nicht nur unverschämt ist, sondern auch in letzter Zeit gar nichts mehr zur Gruppenarbeit beigetragen hat.“

Schon jetzt vermuten wir, dass dieses vorherige Absprechen über die Gruppenarbeit viele mögliche Konflikte im Tutorium vermeidet, da sich die Studierenden über ihre Erwartungen und Befürchtungen ausgetauscht haben und sogar Sanktionen verhängt haben, sollte sich ein Mitglied nicht an den Kodex halten. Die Gruppenarbeit war zwar sehr zeitintensiv (knapp 70 Minuten), wir gehen aber davon aus, dass sich dieser Zeitaufwand rentieren wird und dann nicht während des Semesters investiert werden muss. Ob das so klappt, werden wir sehen.

Es folgt in den einzelnen Vertiefungsgebieten noch eine Einführung in die jeweilige Medienpädagogik und danach – nach etwa vier Stunden – haben wir und die Studierenden das erste Präsenztreffen überstanden.

Alle scheinen motiviert, alle aufgetretenen Fragen zu Organisatorischem sind geklärt. Wir freuen uns auf die Online-Arbeit und das nächste Präsenztreffen.

Julia Böhm, Rebekka Haubold und Karsten Köhler

, , , , , , , , ,

Hinterlasse einen Kommentar

Erste Referentenerfahrung

Julia und ich hatten gestern erstmalig die Möglichkeit das E-Learning-Projekt im Rahmen einer Vorlesung für Bachelorstudierende vorzustellen.

Vor zwei Wochen hat Professor Schorb uns gebeten, seine Vorlesung – Qualitative Medienwirkungs- und Rezipientenforschung – am 12. November 2012 zu übernehmen und die Zeit zu nutzen, um unser E-Learning-Projekt vorzustellen. Den Fokus sollten wir dabei auf die Evaluation des Projekts legen. In vergangenen Semestern wurde die Evaluationsforschung im Rahmen dieser Vorlesung kaum behandelt, sodass wir in der inhaltlichen Gestaltung der Vorlesung keine Vorgaben und völlig freie Hand hatten.

Prinzipiell haben wir uns bemüht die theoretischen Grundlagen zwar in den Mittelpunkt der Vorlesung zu stellen, diese jedoch immer recht ausführlich am Beispiel unseres Projekts zu veranschaulichen. Die Vorbereitung des Vortrags erwies sich als recht schwierig, da sich die Zuhörerschaft dieser Vorlesung sowohl aus Studienanfängern (erstes Semester) als auch aus B.A.-Studierenden höherer Semester (drittes und fünftes Semester) zusammensetzt. Die Vorerfahrungen der teilnehmenden Studierenden sind entsprechend sehr unterschiedlich und den Tenor dieser breiten Masse zu treffen, ist daher schwierig.

Die Vorlesung an sich verlief dann aus unserer Sicht wirklich gut (außer dass wir viel zu schnell waren!) und wie es sich für eine Vorlesung zum Thema Evaluationsforschung gehört, haben wir am Ende der Veranstaltung kleine Feedbackzettelchen rumgehen lassen. Neben dem Notieren von Kritik, Hinweisen und Fragen sollten die Studierenden unseren Vortrag auf Basis folgender drei Fragen kurz bewerten (Bewertung mittels Schulnoten 1…sehr gut bis 6…ungenügend):

1) Wie hoch schätzt du den Lernerfolg der heutigen Vorlesung im Vergleich zu anderen Sitzungen ein? (durchschnittliche Note von den Studierenden: 3,1)

2) Wie ausgewogen war das Verhältnis von theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungsbeispielen in der heutigen Vorlesung? (durchschnittliche Note von den Studierenden: 2,1)

3) Wie hat dir die heutige Vorlesung insgesamt gefallen? (durchschnittliche Note von den Studierenden: 2,6)

Mit diesen Ergebnissen sind wir – soweit eine Deutung überhaupt möglich ist – zufrieden. Eine umfangreiche Erhebung qualitativer Informationen war in dem Rahmen leider nicht möglich, nur einpaar der Studierenden haben uns schriftlich einpaar Hinweise auf die Zettelchen geschrieben, über die wir natürlich sehr dankbar sind.

Wie im Vorhinein bereits abgewägt, war das Vorwissen der teilnehmenden Studierenden sehr gemischt und während die theoretischen Grundlagen für einige zu detailliert waren, hätten sich andere mehr theoretischen Input gewünscht.

Insgesamt war es für Julia und mich eine gute erste Erfahrung im Referieren und wir wissen auch, dass es noch viel Verbesserungspotenzial gibt…aber Übung soll ja bekanntlich Meisterinnen aus uns machen 😉

Für alle Interessierten sind unsere Folien hier einzusehen.

, , ,

Hinterlasse einen Kommentar

„Besser als erwartet“ – Das erste Präsenztreffen aus Studierendensicht

Bei der Durchführung des Blended-Learning Tutoriums ist die ständige Reflexion unserer Arbeit sehr wichtig für das Voranschreiten im Projekt bzw. die Verbesserung unserer Projektstrukturen. Wir nutzen für diesen Zweck nicht nur die Wege der Selbstreflexion bzw. des sogenannten Peer-Reviews (also dass wir, die Teilnehmer des Masterprojekts, uns gegenseitig kritisieren), sondern bitten auch die im Tutorium teilnehmenden Studierenden um Feedback. Den Rest des Beitrags lesen »

, , ,

Hinterlasse einen Kommentar