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(Rück-)Blick über den Tellerrand: Medienpädagogik hochschulübergreifend betrachten

Unser Projekt besteht nun seit 2009, im Sommersemester 2010 wurde dann das erste Tutorium in Begleitung zur Medienpädagogik-Vorlesung von Prof. Schorb angeboten: damals noch als reines Online-Angebot. Von da an beschäftigten sich verschiedene TutorInnen-Gruppen unter der Leitung von Karla mit der Weiterentwicklung. Dabei wurde viel ausprobiert, einiges verworfen, anderes beibehalten. Doch eins hatten alle Jahrgänge gemeinsam: der Fokus lag auf der Leipziger Medienpädagogik, den hier getätigten Forschungen und hier initiierten Projekten.

Deshalb kam uns die Ausschreibung des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen (HDS) im vergangenen Jahr genau recht. Gesucht wurden Ideen für hochschulübergreifende Projekte, die im Rahmen des Verbundprojekts „Lehrpraxis im Transfer (LiT)“ finanziert und realisiert werden konnten. Kurzentschlossen entschieden wir uns damals, wir waren gerade auf einer Art Klausurtagung der Professur in Zingst, uns an der Ausschreibung zu beteiligen. Innerhalb weniger Tage entwickelten wir einen Ansatz für ein solches Projekt, suchten wir mögliche Kooperationspartner (in Frage kamen laut Ausschreibungen nur die sächsischen Uni) und stellten diese unsere Idee vor. So gelang es uns, Prof. Ralf Vollbrecht, Professor für Medienpädagogik an der TU Dresden, von unserer Idee zu überzeugen und als Partner zu gewinnen. Doch damit war ja nur der erste Schritt getan – nun galt es einen Projektantrag zu schreiben. Und in der Tat schafften wir es mit unserem Antrag auch das HDS bzw. das Auswahlgremium zu überzeugen.

Vom 01.10.2012 bis zum 31.03.2013 wurde unser Projekt „LinK – Lernen in interuniversitären Kleingruppen“ gefördert. Anett und ich hatten das Ziel (und damit auch die spannende Aufgabe), ein hochschulübergreifendes gemeinsames Tutorium für Studierende der Medienpädagogik aus Leipzig UND Dresden zu konzipieren. Dazu galt es

  • Informationen über die potenzielle(n) Zielgruppe(n) in Erfahrung zu bringen,
  • die Inhalte zu vergleichen, um Schnittstellen aufzuzeigen,
  • ein geeignete Lernplattform zu eruieren (die wohl schwierigste Aufgabe, da in Leipzig mit Moodle, in Dresden dagegen mit OPAL gearbeitet wird),
  • eine Struktur für das Tutorium zu entwickeln,
  • Aufgabenstellungen zu formulieren,
  • Materialien auszuwählen,
  • einen Kurs als gemeinsamen Arbeitsplatz für die teilnehmenden Studierenden zu planen und umzusetzen

Trotz des neuen Kontexts, neuer Sichtweisen auf die Medienpädagogik und der neuen Partner sind wir einigen unserer Prinzipien treu geblieben. Wir entschieden uns gegen ein reines Online-Angebot, auf die Präsenz wollen (oder können!?) wir einfach nicht verzichten. Statt der für das Leipziger Blended-Learning-Tutorium typischen drei Präsenztreffen, sieht das hochschulübergreifende Angebot nur noch einen „klassischen“ Präsenztermin vor, die zwei anderen sollen online als Videokonferenz bzw. Chat realisiert werden. Auch die Betreuung der teilnehmenden Studierenden ist für uns ein wesentlicher Bestandteil des Angebots – daher sollen wie immer TutorInnen einbezogen werden, die als „Lehrende auf Augenhöhe“ zum Einsatz kommen. Und schließlich haben wir wieder versucht, Formen des kooperativen und kollaborativen Lernens, dieses mal aber eben in interuniversitären, also „gemischten“ Kleingruppen, einzubinden.

Aufgrund der verkürzten Projektzeit von nur einem Semester (normalerweise werden die Projekte über 1 Jahr gefördert) gelang es uns jedoch nur, das Konzept für das Tutorium zu entwickeln – eine Umsetzung war (bisher) nicht möglich. Das Konzept schlummert nun also fertig in unseren Schubladen (oder besser auf unseren Festplatten) und wartet auf eine Gelegenheit umgesetzt zu werden… (Interessierte können sich gern bei uns melden – wir sind wie immer an Austausch und Feedback, aber natürlich auch an konkreten Möglichkeiten der Umsetzung interessiert.)

Anlass des heutigen rückblickenden Beitrags ist die Veröffentlichung unseres Werkstattberichts zur Arbeit im Projekt im aktuellen HDS.Journal. Unter dem Titel „Der Blick über den Tellerrand: „Lernen In interuniversitären Kleingruppen (LinK)“ in der Medienpädagogik“ berichten wir auf den Seiten 11 bis 18 über unser Vorgehen bei der Konzeption und Planung und stellen das Konzept in den Grundzügen vor.

Dieses Konzept stellt mehr oder weniger auch eine Art Meilenstein in unserem Projekt dar. Denn nach dem Blick von Leipzig nach Dresden ging vor allem Anett noch einen Schritt weiter: Für sie hieß es mit Abschluss des LinK-Projekts auf zu neuen Ufern. Seit April wirkt sie im Projekt „Hemisphere – Hamburger Einführungsmodul in das erfolgreiche Studium“ am Universitätskolleg der Uni Hamburg mit.

Ich möchte diesen Beitrag auch nutzen, um mich bei Anett für die wunderbare, immer angenehme und inspirierende gemeinsame Arbeit, und bei Karla für ihre Unterstützung, auch im Projekt LinK, zu bedanken. Es war mir wie immer eine Ehre. 🙂

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