Beiträge getaggt mit Nachwuchstagung

Im Fokus: Peer-Education

Gern denken wir an das Junge Forum Hochschul- und Mediendidaktik (JFHM12) zurück, an dem wir im Mai vergangenen Jahres als interessierte Studierende teilgenommen hatten. Die positiven Erfahrungen, die wir in Hamburg gesammelt hatten (von denen Anett ja auch berichtet hatte) und die angenehme Atmosphäre dort bewogen uns dazu, uns am Call für das diesjährige Nachwuchsforum (dieses Mal mit dem Titel Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung) zu beteiligen. Gern wollten wir in Potsdam unsere Erfahrungen zum Thema Lern- und Bildungsprozesse gestalten (und erforschen) unsere Erfahrungen aus über zwei Jahren Projektarbeit an der Professur präsentieren. Etwas zu spät reichten wir unser Paper ein (an dieser Stelle noch einmal Danke an Sandra Hofhues und das Orgateam, die unser Paper trotz Verspätung berücksichtigten) – und es wurde tatsächlich angenommen. Nun hieß es also, mithilfe der zwei Reviews, das Paper zu überarbeiten – und vor allem den Vortrag vorzubereiten. Dies erfolgte, aufgrund der räumlichen Trennung (Anett in Hamburg, ich in Leipzig) vor allem via Skype und E-Mail.

Ziel unseres Vortrags mit dem Titel „Blended Learning mittels Peer Education. Tutorielle Begleitung einer Großlehrveranstaltung“ war es, zum einen Einblicke in das Projekt zu ermöglichen und zum anderen Gelingensfaktoren (Peer-Education und der Rollenwechsel, den unsere Masterstudierenden von lernenden Peers zu Peer-Educators absolvieren) und Herausforderungen (Motivation der Studierenden, Verbindung der einzelnen Elemente im Projekt und (ganz aktuell) die Neubesetzung der Professur) aufzeigen.

Unser Vortrag war im Young Professional-Track am Nachmittag des ersten Tags (Freitag, 07.06.2013) vorgesehen (hier das Programm der gesamten Tagung). Das Interesse am Track war recht groß, der Raum gut gefüllt – und wir natürlich, wie immer, aufgeregt. Insgesamt lief der Vortrag aber gut. Die Nachfragen im Anschluss verdeutlichten aber einmal mehr die Komplexität des Projekts an sich – wir selbst sind (bzw. waren) so involviert und so mit den Strukturen vertraut, dass uns dies teilweise gar nicht mehr bewusst ist. Die Nachfragen konnten wir (hoffentlich) gut beantworten, sodass es für alle Zuhörer nachvollziehbar wurde.

Von Seiten der Zuhörer gab es einiges interessante Anregungen:

  • bei der Auswahl des neuen Professors/der neuen Professorin, der/die ab April nächsten Jahres Professor Schorbs Nachfolge antreten soll, ein Gedankenexperiment „Zukunft des E-Learning-Projekts“ zu involvieren (schließlich sind das Interesse und die Kooperationsbereitschaft des neuen Professors/der neuen Professorin Voraussetzung für die Weiterführung des Projekts und des Angebots Blended-Learning-Tutoriums) – leider ist es dafür zu spät, da die Hearing bereits Ende April stattgefunden haben
  • ein Zertifikat, dass die Studierenden für ihre Teilnahme erhalten, zu integrieren – dies wäre wohl v.a. für die Masterstudierenden, die das Blended-Learning-Tutorium konzipieren, durchführen und evaluieren, angemessen, aber auch über eine Teilnahmebescheinigung für die Bachelorstudierenden könnte nachgedacht werden

 

Nach uns im Track wurden zwei weitere Projekte mit Fokus Peer-Education sowie kooperatives und kollaboratives Arbeiten vorgestellt:

  • Verena Henkel und Simone Tschirpke von der Europa-Universität-Viadrina sprachen über ein PeerTutoring-Projekt, das das Ziel konstruktive und nachhaltige Lernkulturen zu fördern, verfolgt. Dabei werden Studierende zu LernbegleiterInnen in verschiedenen Bereichen, z.B. Schreib-TutorInnen, Sprachlern-TutorInnen, ausgebildet. PeerTutoring wird dabei nicht als Weitergabe von Wissen, sondern als Aushandlungsprozess verstanden. Sie selbst bezeichnen das Angebot als Hilfe zur Selbsthilfe, die TutorInnen sollen die Studierenden zum selbstständigen Handeln anleiten. Der Fokus der TutorInnenausbildung liegt daher darauf, den angehenden TutorInnen zu zeigen, wie man aktiv zuhört, Fragen stellt und den Austausch der Studierenden untereinander anregt.
  • Ina Biederbeck von der Uni Siegen berichtete in ihrem Vortrag „Kooperatives Lernen in studentischen Großgruppen zur Aufbereitung komplexer Prüfungsinhalte“ über ein fakultatives Angebot aus ihrer Zeit an der Universität Koblenz-Landau. Dort bot sie Workshops an, in deren Rahmen Lerngruppen zur Vorbereitung einer umfassenden Multiple-Choice-Klausur in den Bildungswissenschaften organisiert und von Studierenden auf freiwilliger Basis begleitet und moderiert wurden.

Der Vortrag sowie der Austausch im Anschluss hat einmal mehr gezeigt, dass wir mit unserem Projekt auf einem guten Weg sind. Für weitere Vorträge sollten wir aber künftig berücksichtigen, dass besser einzelne Aspekte und nicht das gesamte Projekt präsentiert werden. Dazu reicht die Zeit einfach nicht – vor allem nicht die vorgegebenen 10 Minuten!

Für alle Interessierten sind unsere Folien hier einzusehen: Präsentation_JFMH-Potsdam-2013

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Junges Forum Hochschul- und Mediendidaktik: Wir, der Nachwuchs …

…und die große Frage um unser Selbstverständnis. Wer sind wir, was wollen wir, was können wir? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Julia und ich zusammen mit vielen anderen Nachwuchswissenschaftlern der Hochschul- und Mediendidaktik in der vergangenen Woche in Hamburg beim 1. Jungen Forum Hochschul- und Mediendidaktik. Mit etwas Abstand, da nun schon wieder eine Woche her, will ich hier kurz Revue passieren lassen.

Obwohl wir das Programm im Vorhinein studiert hatten und uns der Ausrichtung der Veranstaltung als Nachwuchstagung bewusst waren, erwiesen sich die zwei Tage im Philosophenturm der Uni Hamburg doch als ganz anders als erwartet. Die Doktortitel der Teilnehmenden konnten an zwei Händen abgezählt werden und die Atmosphäre wurde von Anfang an durch ein informelles Duzen gelockert. Die besten Voraussetzungen für den Nachwuchs wie uns, Hemmungen abzulegen, auf andere Teilnehmende zuzugehen und Fragen offen auszusprechen. Wir stellten mit Erstaunen fest, dass auch wir, als „lediglich“ Masterstudierende etwas zu erzählen hatten, das Interesse von anderen Vertretern der Branche weckten und Kontaktdaten mit nach Hause nehmen konnten. Den Rest des Beitrags lesen »

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